Forschung


Virtual und Augmented Reality und ihre Potenziale für den Spanischunterricht

Projektleitung: Jennifer Wengler

Projektlaufzeit: März 2022 – September 2022

Förderung: Gefördert durch Studienqualitätsmittel der Leibniz School of Education

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Immerhin 5 % der deutschen 12- bis 19-Jährigen nutzt bereits (die noch relativ teuren) Virtual-Reality-Brillen in der Freizeit (mpfs 2018: 58). Dies spiegelt nicht annähernd die globale Entwicklung im Virtual Reality-Bereich wider. Der Absatzmarkt von Augmented Reality (AR)- und Virtual Reality (VR)-Produkten hat sich in den letzten Jahren um ein Vielfaches vergrößert. Während er im Jahr 2019 mit rund 20 Milliarden Dollar beziffert werden konnte, werden für das Jahr 2024 Größenordnungen von rund 300 Milliarden Dollar erwartet (Statista 2021). 
Während AR- und VR-Anwendungen im Industrie- und Wirtschaftsbereich bereits eine feste Größe darstellen, steckt das Ausloten ihrer Möglichkeiten für den Bildungsbereich noch in den Kinderschuhen. Dementsprechend liegen bisher kaum Forschungsergebnisse zum Potenzial von Augmented und Virtual Reality für den Fremdsprachenunterricht im deutschsprachigen Raum vor und auch unterrichtspraktische Vorschläge sind eher selten. VR und AR speziell im Unterricht der romanischen Sprachen wurden bisher kaum in den Blick genommen.
Ziel der geplanten Lehrveranstaltung „Virtual und Augmented Reality im Spanischunterricht“ im Aufbaumodul Didaktik im Masterstudiengang „Lehramt“ ist es, geeignete immersive AR- und VR-Programme und Lernumgebungen für den Fremdsprachenunterricht zu identifizieren, lerntheoretisch zu analysieren und insbesondere für den Spanischunterricht sinnvolle AR- und VR-Aufgaben- und Lernformate selbst zu gestalten und so dem Strategiepapier „Bildung in der digitalen Welt“ der Kultusministerkonferenz hinsichtlich der Lehrer*innenbildung gerecht zu werden.
Die Lehrveranstaltung wird darüber hinaus wissenschaftlich begleitet. Zum einen sollen die Studierenden ihre eigene Kompetenzentwicklung im Verlauf des Semesters evaluieren. Dabei werden zudem subjektive Einstellungen hinsichtlich AR- und VR-Lernumgebungen longitudinal erfasst. Auch affektiv-motivationale und physiologische Komponenten werden in der Befragung berücksichtigt. Weiterhin soll das didaktische Potenzial von VR- und AR-Anwendungen aus Sicht der Teilnehmenden erhoben werden. Die Datenerhebungen werden simultan an der Leibniz Universität und an der Universität Bremen (Teilprojekt Bremen) durchgeführt. Die Forschungsdaten werden nach Abschluss der Erhebungsphase zusammengeführt und gemeinsam ausgewertet. So werden insbesondere Unterschiede in der Bewertung differierender technischer Systeme und ihrer Potenziale für den Fremdsprachenunterricht in das Blickfeld gerückt, sodass im Anschluss zum einen praxisrelevante Empfehlungen für Lehrkräfte, zum anderen die Formulierung von Forschungsdesiderata möglich sein werden, um weitere Projekte im Bereich VR und AR in der Fremdsprachenforschung anzustoßen.

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(mpfs=) Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest (2018): JIM-Studie 2018. Jugend, Information, Medien: Basisuntersuchung zum Medienumgang 12- bis 19-Jähriger. Online unter https://www.mpfs.de/fileadmin/files/Studien/JIM/2018/Studie/JIM2018_Gesamt.pdf.

Statista (2021): Augmented reality (AR) and virtual reality (VR) market size worldwide from 2016 to 2020. Online unter: https://www.statista.com/statistics/591181/global-augmented-virtual-reality-market-size/.


Dissertationsprojekt: Emotionales Erleben der mündlichen Fehlerkorrektur: Eine Einschätzung von Lernenden im Fach Französisch (Arbeitstitel)

Mündliche Fehlerkorrektur ist ein emotionsauslösender Faktor, darüber besteht Konsens in der Forschung. Welche Emotionen durch mündliche Fehlerkorrektur ausgelöst werden und welche Faktoren damit zusammenhängen, ist jedoch kaum erforscht. Dies verwundert, da Emotionen nicht zu unterschätzenden Einfluss auf Lernen und Leistung haben. 

Die zwei Hauptforschungsfragen des Dissertationsprojekts lauten daher: Welche Emotionen können durch mündliche Fehlerkorrekturen im Französischunterricht ausgelöst werden? Und welche Faktoren stehen im Zusammenhang mit dem Auftreten spezifischer Emotionen im Zuge der mündlichen Fehlerkorrektur? 

Die Ergebnisse einer Studie mit über 450 Schülerinnen und Schülern an Realschulen, Gesamtschulen und Gymnasien in Nordrhein-Westfalen sollen diese Forschungslücke schließen. Es erfolgte eine quantitativ-qualitative Schülerfragebogenerhebung, die sich mit der affektiven, kognitiven, physiologischen und motivationalen Komponente im Zuge von mündlichen Fehlerkorrekturen auftretender Emotionen beschäftigte, welche durch Unterrichtsbeobachtungen ergänzt wurde. Die Outcomes der Studie sollen langfristig dazu anregen, die Lehrer*innenausbildung in den Fokus zu nehmen: Die Ausbildung eines emotional vorteilhaften Korrekturstils steht dabei im Vordergrund. 

Berichterstattung über das Dissertationsprojekt

Wissing, Frank: "Befragen leicht gemacht. Studierende und Promovierende können kostenlos Evasys nutzen", in: RUBENS. Neues Leben. Innovative Lehrprojekte der Ruhr-Universität Bochum, Jg. 20, Heftnr. 174, 01.12.2013, Link


Gütekriterien von Erklärvideos im FU

Seit 2017 beschäftige ich mich insbesondere im Rahmen meiner Lehrveranstaltungen mit der Produktion und Nutzung von Videos im Fremdsprachenunterricht. Die Produktion und Rezeption von Lernvideos birgt ein großes Potenzial, jedoch ist noch zu wenig darüber bekannt, ob und wie sich der Einsatz von Lernvideos auf das Lehren und Lernen auswirkt. Es mangelt nicht nur an (empirisch validierten) Gütekriterien, sondern bereits an einer Bestandsaufnahme, wo und zu welchen Themen Erklärvideos für den Fremdsprachenunterricht Spanisch und Französisch zu finden sind. Vorabrecherchen deuten auf eine starke Fokussierung der Erklärvideoproduzierenden auf Grammatikerklärvideos hin. 
In einem ersten Schritt werden anhand einer quantitativen Analyse des Videoportals YouTube Lernvideos mit Bezug zu den Kerncurricula für das Fach Französisch und Spanisch identifiziert. Nachfolgend werden Erklärvideos zu ausgewählten Grammatikthemenbereichen erfasst. Zudem werden die dazugehörigen YouTube-Kanäle einer näheren Betrachtung unterzogen. Aufbauend auf dieser Bestandsanalyse sollen im nächsten Schritt subjektive und objektive Qualitätskriterien von Lernvideos für den Französisch- und Spanischunterricht in den Fokus genommen werden.   


Drittmittelprojekt: Erklär- und Medienkompetenz von Lehramtsstudierenden fördern, autonomes Lernen bei Schülerinnen und Schülern unterstützen

Laufzeit: März – September 2020

Förderung: Studienqualitätsmittel der Leibniz School of Education

Fördersumme: 17.850 €

Die Nutzung des Videoportals YouTube gehört inzwischen zum integralen Bestandteil des Alltags von Schülerinnen und Schülern. Die JIM-Studien der letzten Jahre zeigen, dass das Videoportal bei Jugendlichen zwischen 12 und 19 Jahren mit großem Abstand zu den beliebtesten Internetangeboten gehört, auf das die Jugendlichen täglich oder zumindest mehrmals die Woche zugreifen. Dabei wird YouTube nicht nur genutzt, um Unterhaltungsclips zu konsumieren, sondern auch, um sich eigenständig Wissen anzueignen. Das Medium Erklärvideo hat einen festen Platz in der Lebenswelt der Schülerinnen und Schüler eingenommen. Jedoch wünschen sich 60% der befragten Schülerinnen und Schüler eine kritische Auseinandersetzung mit YouTube in der Schule und mehr Hilfestellungen für die Auswahl geeigneter Videos[1]. Gleichzeitig sieht das Strategiepapier „Bildung in der digitalen Welt“ der Kultusministerkonferenz (2016) vor, angehende Lehrerinnen und Lehrer zu „Medienexperten“[2] auszubilden. 

Im Rahmen der Lehrveranstaltung „Erklärvideos im Spanisch- und Englischunterricht“ im Aufbaumodul Didaktik des Masterstudiums Lehramt an Gymnasien, werden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mittels forschendem Lernen ihre Erklär- und Medienkompetenz lerntheoretisch fundiert ausbauen und darüber hinaus ein Konzept entwickeln, das es Schülerinnen und Schülern erleichtert, geeignete Erklärvideos (mit Bezug zum Fremdsprachenunterricht) auf YouTube und anderen Videoportalen, selbstständig auswählen und deren inhaltliche Güte einschätzen zu können. Das Konzept soll in Form eines digitalen Leitfadens von den Studierenden als Erklärvideo umgesetzt und veröffentlicht werden. Die Durchführung des Projektes erfolgt mit Hilfe von Tablets, die während des gesamten Seminarzeitraums zur Verfügung stehen. So wird als Ergebnis den berechtigten Wünschen der Schülerinnen und Schülern nach Hilfe bei der kritischen Auswahl geeigneter Lernvideos nachgekommen und zugleich den Forderungen der KMK bezüglich des Lehramtsstudiums Rechnung getragen, die Studierenden mittels forschendem Lernen unter Einbezug digitaler Technologien für die heutigen und zukünftigen Anforderungen im Lehrerberuf zu befähigen.

Links zu den entstandenen Erklärvideos:

Wie man Schüler*innen dabei hilft, gute Erklärvideos zu identifizieren. Kriterien guter Erklärvideos

¿Cómo encontrar un buen vídeo explicativo? ¡Haz el quiz para saberlo!

How to find a good explanation video

Wie man ein gutes Erklärvideo findet! (Rap)


[1] vgl. Rat für Kulturelle Bildung (2019): Jugend / Youtube / Kulturelle Bildung. Horizont 2019. Studie: Eine repräsentative Umfrage unter 12- bis 19-Jährigen zur Nutzung kultureller Bildungsangebote an digitalen Kulturorten, abrufbar unter: https://www.rat-kulturelle-bildung.de/fileadmin/user_upload/pdf/Studie_YouTube_Webversion_final.pdf

[2] vgl. KMK (2016): Bildung in der digitalen Welt. Strategie der Kultusministerkonferenz, S. 19, abrufbar unter: https://www.kmk.org/fileadmin/Dateien/pdf/PresseUndAktuelles/2017/Strategie_neu_2017_datum_1.pdf